Wie kann ich Selbstliebe lernen und wie äußert sich fehlende Selbstliebe?

Wenn du dich gerade damit beschäftigst, wie du mehr Zufriedenheit in deinem Leben spüren kannst, bist du sicherlich schon auf das Thema „Selbstliebe“ gestoßen. 
Wie das funktioniert und wie es sich überhaupt anfühlt, sich selbst zu lieben, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist Selbstliebe?

Im Wörterbuch wird Liebe beispielsweise als starke, im Gefühl begründete Zuneigung beschrieben. Wenn wir einmal romantische Gefühle außen vor lassen und von freundschaftlicher Liebe ausgehen, bedeutet diese Zuneigung im Grunde nur, dass wir unserem Gegenüber mit Respekt und Wertschätzung begegnen. Dass wir nur das Beste für diese Person wollen und verständnisvoll und nachsichtig mit ihr umgehen. Und dass diese Person uns vertrauen kann, weil wir ehrlich und aufrichtig zu ihr sind.

Wer nun denkt, man könne diese Art von Beziehung nur mit einer anderen Person führen, der täuscht sich. Stell dir einmal vor, du behandelst dich selbst ab sofort wie deine beste Freundin. Du freust dich für deine Erfolge, hast aber Verständnis und Trost übrig, wenn du einen Fehler gemacht hast. Du sprichst nicht schlecht über dich, sondern bist wohlwollend und geduldig mit dir selbst. Du kannst dich selbst so annehmen wie du bist und weißt, dass deine Einzigartigkeit genau das ist, was diese Welt braucht. Du triffst grundsätzlich Entscheidungen, die dir gut tun weil du nur das Beste für dich möchtest. 

Jetzt denkst du vielleicht: „Das klingt ja alles toll, aber wie genau soll ich mich bitte so fühlen?

Die Antwort ist: fang klein an!

Persönliche Weiterentwicklung ist nicht linear. Natürlich wirst du wachsen und die Richtung wird die richtige sein. Aber unterwegs gibt es nunmal auch Stolpersteine, Umwege, Abzweigungen und manchmal auch Pausen oder Rückschritte. Der vermutlich erste und wichtigste Schritt zu mehr Selbstliebe ist es, sich selbst nicht zu verurteilen wenn es dazu kommt. Lass zu, dass du dein eigenes Tempo hast und sei nachsichtig mit dir, wenn es einmal nicht so läuft, wie du es dir vorstellst. Zu deinem besten Freund sagst du ja auch nicht: „Reiß dich zusammen“, wenn er durstig ist und eine Pause braucht. Also genügt es für den Anfang völlig, sich selbst mit freundschaftlicher Wärme und Akzeptanz zu begegnen.


"Selbstliebe bedeutet, dass du verstehst, dass du alle Liebe dieser Welt verdienst"

Der Unterschied zwischen Selbstakzeptanz und Selbstliebe 

Bei dem Begriff „Selbstliebe“ schrillen bei manchen Menschen alle Alarmglocken: „Wie soll ich mich selbst lieben, wenn es doch so viele Makel an mir gibt?“ 

Nun, Liebe ist ein starkes Wort und sie wird gerne mit bedingungsloser, romantischer Märchenliebe assoziiert. Eine Liebe in der es ab dem Zeitpunkt, wo sich zwei Menschen füreinander entscheiden, nur noch völlige Hingabe und eine unüberwindbare Anziehung gibt. Seien wir mal ehrlich: Die Realität sieht meistens anders aus. Und so verhält es sich auch mit der Selbstliebe.

Selbstliebe bedeutet nicht, dass man auf der Stelle jede einzelne Eigenschaft und jeden Winkel seines Körpers abgöttisch lieben muss. Es heißt auch nicht, dass man ab sofort alles toll finden muss, was man sagt und tut und sein Verhalten nicht mehr reflektieren sollte. Es heißt lediglich, dass man trotz seiner Makel und trotz vermeintlicher Fehler zu sich steht. Und dass es wichtig ist, sich nicht ausschließlich mit der Kritiker- Brille zu betrachten, sondern sich bewusst zu machen: „Ich bin nicht meine Fehler“ und „Ich bin nicht meine Makel“… „Ich bin so viel mehr!“ 

Im Klartext: Nur weil du ein paar Fältchen hast, heißt das nicht, dass du zum alten Eisen gehörst.

Es heißt, dass du ein Mensch mit Emotionen bist, der lacht und lebt und der vielleicht sogar an der ein oder anderen Sorge gewachsen ist. 

Nur weil du nicht so sportlich bist wie die anderen oder so gerne viel unternimmst, bedeutet das nicht, dass du faul bist oder eine Couchpotato.

Es bedeutet vielleicht einfach, dass du ein entspannter oder introvertierter Mensch bist, mit dem man es sich wunderbar gemütlich machen kann. 

Nur weil du eine gesundheitliche Einschränkung hast, bedeutet das nicht, dass du weniger gut bist als die anderen.

Es bedeutet, dass du eine Kämpferin bist und dass du sogar mit einem Handicap deinen Alltag meistern kannst. 

Nur weil du nicht immer schlagfertig oder redegewandt bist, heißt das nicht, dass du doof bist.

Es heißt, dass du gerne darüber nachdenkst, bevor du etwas aussprichst und das ist eine wunderbare Eigenschaft. 

Wie du siehst, macht die Art und Weise, wie man die Dinge betrachtet einen riesigen Unterschied!

Dieser Perspektivwechsel passiert natürlich nicht von heute auf morgen und er will ein wenig geübt sein. An manchen Tagen gelingt er besser, an manchen Tagen schlechter. Aber langfristig gesehen führt diese Akzeptanz der eigenen „Unzulänglichkeiten“ und das Bewusst machen der eigenen Ich- Stärke dazu, dass man mit Herausforderungen besser umgehen und langfristig mehr Zufriedenheit erreichen kann. 

Und zum Schluss noch in Kürze: 

Tipps für mehr Selbstliebe

Halte dir selbst gegenüber Versprechen

Zu Liebe gehört unbedingt Vertrauen. Und Vertrauen bauen wir nur auf, indem wir tun was wir sagen und in dem wir halten was wir versprechen. Das beginnt schon mit Kleinigkeiten wie „heute trinke ich mal nichts“ oder „morgen früh gehe ich eine Runde laufen“ oder „meiner Chefin werde ich beim nächsten Mal die Meinung sagen“. Wenn du solche kleinen Versprechen einhältst, wirst du irgendwann ganz sicher sein, dass du dich auf dich selbst verlassen kannst. Wenn du sie aber immer wieder aufweichst, oder gar platzen lässt, lernst du, dass dein eigenes Wort nichts zählt und das schadet deinem Selbstvertrauen. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass du dir auch immer nur Versprechen gibst, die du auch einhalten kannst. Zu hohe Erwartungen á la „Ab nächste Woche gehe ich fünf mal die Woche zum Fitness und Verzichte auf Kohlenhydrate“ sind absolutes Gift.

Mach dir immer bewusst: du darfst Fehler machen!

Niemand ist Perfekt! Das klingt vielleicht abgedroschen, aber es ist die absolute Wahrheit. Kein Mensch kommt auf diese Welt und weiß von Anfang an, wie alles funktioniert. Niemand hat dich vorbereitet auf das, was dich im Leben erwartet. Und trotzdem hast du bis jetzt alles gemeistert. Manche Dinge vielleicht erst beim zweiten Versuch, aber hey: Du hast dich getraut und hast es nochmal versucht. Und selbst wenn du scheiterst: Du hast es versucht! Dafür fehlt anderen oft ein Leben lang der Mut. Fang also an Fehler als das zu sehen was sie sind: wunderbare Gelegenheiten um zu lernen. Aus den größten Misserfolgen wurden die größten Erkenntnisse gewonnen und aus den herbsten Rückschlägen sind die kreativsten Lösungen entstanden.

Höre deinen inneren Kritiker

Damit ist auf gar keinen Fall gemeint, dass du AUF ihn hören solltest. Aber du solltest lernen, ihn wahrzunehmen. Sicherlich kennst du diese kleine Stimme, die dir sagt „War ja klar, dass du wieder nichts gesagt hast“ oder „Oh mann, ich bin einfach zu doof dafür“. Darf ich vorstellen? Dein innerer Kritiker. Er wird immer dann aktiv, wenn du eh schon unsicher bist und er lässt meistens kein gutes Haar an dir. Der innere Kritiker ist oft so eine Stimme, die wir schon seit unseren jüngsten Jahren mit uns herum tragen. Meist weil eine frühe Bezugsperson uns diese Stimme vorgelebt hat, indem sie beispielsweise immer ängstlich und unsicher war, oder indem vielleicht sogar aktiv so mit uns gesprochen wurde. 

Versuch ab sofort darauf zu achten, wie du mit dir selber sprichst. Wann wird dein innerer Kritiker aktiv? Was sagt er zu dir? Vielleicht kannst du dir sogar darüber klar werden, woher diese Stimme kommt, um mehr Verständnis dafür zu entwickeln. So kannst du deinen inneren Kritiker beobachten und differenzieren, welche alten Denkmuster von ihm kommen und welche Meinung dein eigenes, erwachsenes Ich eigentlich haben. Um ihn zu entkräften, kannst du ihm auch einen Namen geben wie „Alles klar Sabine, du alte Nörglerin“

Löse dich von Dingen, die dir nicht gut tun

Für unsere liebsten wünschen wir uns nur das Beste und das selbe sollte auch für uns selbst gelten. Wenn ein Familienmitglied von einem anderen Menschen ungerecht behandelt oder ausgenutzt wird, macht uns das wütend. Oder wenn wir beobachten, wie jemand im Freundeskreis sich selbst mit einer Verhaltensweise schadet, macht es uns traurig. Das selbe Mitgefühl, das wir unserer Familie und unseren Freunden schenken, sollten wir auch für uns selbst verspüren. Also warum tolerieren wir manchmal, dass wir von anderen schlecht behandelt werden? Und warum zechen wir schon wieder die Nacht durch, obwohl es uns nicht gut tut?

Wenn wir uns selbst mit Liebe und Fürsorge behandeln, gehört auch dazu uns nach und nach von ungesundem Verhalten oder Mitmenschen zu verabschieden. Das braucht Zeit und Mut, aber du bist es nunmal Wert!

So! Und das war es auch schon zum Thema Selbstliebe. Hoffentlich bist du nun bestärkt und motiviert, direkt damit anzufangen. Wenn dir der Artikel gefallen hat, folge uns gerne auf Instagram für täglichen Input.

Und falls du Schritt für Schritt angeleitet werden möchtest und praktische Übungen zum Thema suchst, schau doch mal bei unserem Kurs „Ressourcen aufbauen - Glücklich sein lernen“ vorbei. Du kannst ihn dir sogar von der Krankenkasse erstatten lassen.

Alles Liebe,

Jess

Unsere Expertinnen: Hanna & Jess

Das Team von R3COMPLETE besteht aus erfahrenen Expertinnen für ganzheitliches Wohlbefinden:

Hanna ist Psychologin und zertifizierte Trainerin für Stress- & Ressourcenmanagement. Jess ist Ergotherapeutin mit Spezialisierung in Neurorehabilitation. Sie ist außerdem zertifizierte Pilates-Trainerin und Natur-& Erlebniscoach.

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